Checkliste

Woran erkenne ich einen seriösen Immobilienmakler?

Bei der Menge der Immobilienmakler fällt es dem Laien mitunter schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wer beim Verkaufen, Kaufen oder Vermieten von Immobilien hohe Verluste vermeiden will, kann sich keinen Missgriff erlauben. Muss man dicke Fachbücher wälzen, um sich davor zu schützen?

Nein. Es gibt klare Kriterien, an denen Sie einen kompetenten, erfahrenen und verlässlichen Immobilienmakler erkennen. Beachten Sie in der folgenden Checkliste die 10 Merkmale eines guten Maklers:

10 Merkmale eines guten Maklers

1. Sachkundig

Ein guter Immobilienmakler kennt den Markt vor Ort. Er wird bei der Wertermittlung den Standort ebenso berücksichtigen wie die wirtschaftliche und demografische Entwicklung der Region. Der kompetente Profi kann Ihnen reelle Preise und Mieten nennen. Auch gegenüber Käufern setzt er auf nachvollziehbare Fakten.
Bei der Immobilienbewertung zeigt er auch Sachkenntnis im Hinblick auf den baulichen Zustand des Objekts. Der Makler sollte eine entsprechende Ausbildung, am besten in Verbindung mit langjähriger Bauerfahrung nachweisen können. Dies führt uns zu Punkt 2 der Checkliste.

2. Erfahren

Achten Sie bei der Wahl Ihres Immobilienmaklers darauf, ob er theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung verbindet. Eine lange Liste von Aus- und Weiterbildungen oder die Zertifikate, Siegel und Logos von Instituten und Verbänden allein nützen wenig. Sie verraten so gut wie nichts darüber, wie der Makler mit dem Unerwarteten umgeht. Auch vermitteln Seminare selten Menschenkenntnis und soziale Kompetenz. Beides ist jedoch wichtig, will man erfolgreich zwischen Anbietern und Abnehmern von Immobilien vermitteln.
Fragen Sie den Makler daher, welche Art von Immobilien er vermittelt. Passt Ihr Ziel – verkaufen, kaufen, vermieten oder mieten – zu seinen Schwerpunkten? Ist er breit genug aufgestellt, um Ihnen Alternativen mit guter Rendite anzubieten? Hat er oder sie eine gewinnende Art? Stimmt die Chemie zwischen dem Makler und Ihnen? Die Antworten auf diese Fragen geben Ihnen ein gutes Gefühl dafür, ob er der Richtige für Sie ist.

3. Schriftlich

Ein seriöser Immobilienmakler erwartet von Ihnen eine verlässliche Basis für die Zusammenarbeit. Er sollte Ihnen einen schriftlichen Makleralleinauftrag anbieten. Daran erkennen Sie seinen Willen, kostenlos in Vorleistungen zu gehen. Ohne solch exklusives Mandat kann ihm jeder Mitbewerber den Käufer wegschnappen. Konkurrenz belebt also nicht immer das Geschäft. Je höher das Verlustrisiko, desto weniger Geld, Zeit und Kraft wird der Makler für Sie investieren.

4. Zwanglos

Die wichtigste Aufgabe des Immobilienmaklers ist die umfassende Beratung ohne Zeitdruck. Hierzu wird er das persönliche Gespräch einem Telefonat vorziehen. Er lässt Ihnen die Wahl des Ortes: im regionalen Maklerbüro oder in Ihren Räumen. Ein qualifizierter Makler nimmt sich auch genügend Zeit für die Besichtigung der Immobilie, für den Maklervertrag und für die nachfolgenden Schritte.
Drängt der Makler auf einen schnellen Vertragsabschluss, ist Vorsicht geboten. Lassen Sie sich nicht von dem Versprechen ködern, der Makler hätte bereits einen passenden Käufer oder Verkäufer. Gut zu wissen: Sie haben das gute Recht, alle Unterlagen von einer neutralen Partei gegenprüfen zu lassen: den Vertrag, den ermittelten Marktwert, die Vorgehensweise usw. Argwohn ist erlaubt, falls der Immobilienmakler diesen Zwischenschritt als unnötig erklärt.

5. Individuell

Seien Sie wachsam, wenn der Makler sofort mit einer Lösung aufwartet! Ein guter Immobilienmakler ist vor allem ein guter Zuhörer. Er hat ein offenes Ohr für Ihre Wünsche, Pläne und Einwände. Gewissenhaft prüft er die Marktlage, Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse und alle anderen wichtigen Fakten. Der vertrauenswürdige Makler spricht auch offen über Risiken. So entwickelt er für Sie den besten Vorschlag, anstatt ihn aus dem Hut zu zaubern. Und dann erläutert er Ihnen im Detail die geplanten Maßnahmen und den zeitlichen Rahmen. Bestehen Sie darauf!

6. Engagiert

Einen engagierten Immobilienmakler erkennen Sie daran, wie stark er sich in die Vermittlung einbringt. Erledigen Praktikanten oder Helfer die meiste Arbeit? Oder betreut Sie ein qualifizierter Makler als fester Ansprechpartner?
Wie aktiv sich der Immobilienmakler um die Vermittlung kümmert, erkennen Sie an der Werbung. Jedes Grundstück oder Haus ist einzigartig. Dementsprechend individuell sollte das Marketing sein. Es zeugt nicht gerade von Einsatz, wenn der Makler Ihre Immobilie nur in den gängigen Internetportalen anbietet. Tut er es dennoch, sollte er triftige Gründe dafür nennen.
Ebenfalls wichtig: Übernimmt der Makler persönlich jede einzelne Besichtigung? Meist sehen sich Käufer und Verkäufer oder Mieter und Vermieter beim Ortstermin zum ersten Mal. Ist der Makler mit dabei, kann er einfühlsam zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln. Mit Sachkenntnis beantwortet er die wichtigen Fragen zum:

  • Standort (Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Verkehrsanbindung etc.)
  • Baulichen Zustand
  • Modernisierungsbedarf
  • Energetischen Status
  • u.v.m.

Für den engagierten Makler endet die Kundenbetreuung nicht mit dem Notartermin oder dem Unterzeichnen des Mietvertrags. Er leistet mehr, bis das ganze Immobiliengeschäft abgeschlossen ist. Dieses »Alles-drin-Paket« kann z.B. die Übergabe einschließen oder die Vermittlung von Handwerkern.

7. Sicher

Irren ist menschlich. Und Immobilienmakler sind auch nur Menschen. Also machen sie Fehler. Schon ein simpler Zahlendreher kann zu herben Verlusten führen. Ein Vermittlungsprofi verfügt deshalb über eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Sie sichert nicht nur ihn ab, falls einmal etwas schief läuft. So eine Versicherung schützt vor allem Sie als Kunden.

8. Realistisch

Vertrauen Sie keinem Immobilienmakler, der Ihnen für Ihre Unterschrift das Blaue vom Himmel verspricht. Ist der erhoffte Verkaufspreis für eine Immobilie unrealistisch? Passt der finanzielle Spielraum eines Käufers oder Mieters nicht zur gewünschten Qualität oder Größe? Gibt es für die Eigentumswohnung versteckte Fußangeln in der Teilungserklärung oder in einem Sondernutzungsrecht? Der problembewusste Makler spricht solche Schwachstellen offen an. Sie erkennen ihn auch daran, wie flexibel er darauf reagiert. Anstatt Sie mit einem »Geht nicht« abzuspeisen, bietet er realistische Lösungen oder Alternativen an.

9. Erfolgsorientiert

Der schriftliche Makleralleinauftrag regelt die Vergütung des Maklers und den Umfang seiner Leistungen. Der Vertrag sollte eine kostenlose Immobilienbewertung einschließen und sämtliche Maßnahmen, die den Verkauf unterstützen. Manchmal lässt sich etwa für ein exklusives Haus ein höherer Preis erzielen, wenn der Makler es vor den Besichtigungen möbliert. Dieses sogenannte Home Staging verursacht natürlich Kosten. Seriöse Immobilienmakler übernehmen hierfür das Ausfallrisiko, berechnen also ihr Honorar erfolgsabhängig: Nur wenn die Vermittlung klappt, zahlt der Auftraggeber das vereinbarte Honorar. Glückt sie nicht, trägt der Makler seine Kosten.

10. Anerkannt

Auch für einen Immobilienmakler gilt: Wer gut arbeitet, hat gut lachen. Sein Lohn besteht neben dem Honorar in glücklichen Kunden. Wer mit dem Makler zufrieden ist, empfiehlt ihn gerne weiter. Ein seriöser Makler scheut sich deshalb nicht, Referenzen zu nennen. Sprechen Sie ihn darauf an.

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